„Unter derselben Sonne“ – Nadège Kusanika

Das Buch in einem Satz: Nadège Kusanika erzählt über ihre Kindheit und Jugend im Kongo und ihren Weg nach Deutschland.

Lesenswert, weil es sich liest, als würde eine Freundin dir bei einer gemütlichen Tasse Tee Anekdoten aus ihrem bisherigen Leben erzählen.

Für alle, die mehr über den Kongo erfahren wollen als das, was in den Nachrichten und Geschichtsbüchern steht.

‚Lisolo‘ bedeutet auf Lingala, einer der Nationalsprachen des Kongo, Geschichten zu erzählen. Und Geschichten hat Nadège Kusanika viele zu erzählen: von Süßkartoffelblättern und Mango mit Pili Pili, von undurchdringlichem Nebel und unendlichem Sternenhimmel, von ihrer Lieblingsfarbe Grün, weil sie sie an die grüne Lunge ihres Heimatlandes erinnert und dem Strom, der ab und zu in den Urlaub fuhr. Aber auch Geschichten von Hunger und Armut, vom Ankommen in einem fremden Land und vom Hineinwachsen in die deutsche Gesellschaft.

Nadège schreibt mit so viel Sanftheit, Humor und Liebe, dass man kaum anders kann als sich vollkommen in diese fremde Welt fallen zu lassen und die Bedeutung von Familie, Wohlstand und den Prioritäten des Lebens durch andere Augen zu erkunden.

Ich konnte den Kongo durch die Geschichten auf eine ganz andere Art und Weise kennenlernen und habe es richtig genossen den Erzählungen der Autorin zu folgen.

Dabei ist mir einer der letzten Sätze des Buches besonders im Kopf geblieben. Ein Satz, der die Wichtigkeit dieses Buches sehr gut auf den Punkt bringt: „Die dunkle Wolke der einseitigen Betrachtung, der singulären Narrative über den Kongo droht, die Vielfalt unserer Erzählungen zu ersticken, wenn sie nicht ins Licht der Sonne treten können.“

Ich finde dieses Buch, diese Geschichte, hat jeden einzigen Sonnenstrahl verdient.

Danke an NetGalley und Aufbau Verlage für das kostenlose LEX.

Eure Karo