„Ein ungezähmtes Tier“ – Joël Dicker

Das Buch in einem Satz: Ein Juwelenraub in Genf – was zunächst ein simples Verbrechen zu sein scheint, verbirgt eine deutlich verwobenere Geschichte, bei der jede beteiligte Person ihren Dreck am Stecken hat und man zeitweise kaum weiß, für wen man nun mit fiebern soll.

Lesenswert, weil die Twists, die dunklen Geheimnisse und moralisch fragwürdigen Handlungen der Charaktere für eine ganz besondere Spannung sorgen.

Für alle, die nach einem spannenden Krimi suchen, in dem niemand eindeutig gut oder böse ist, sondern die Grenzen zunehmend verschwimmen.

Es ist der 2. Juli 2022 in Genf. Zwei Einbrecher bereiten den Überfall auf einen Juwelier vor. Doch dieser Raub ist alles andere als ein spontanes Verbrechen… und er ist auch kein Einzelfall.

Nicht weit entfernt, in einem wohlhabenden Viertel eines Genfer Vororts, steht die Anwältin Sophie Braun kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag. Sie scheint ihr Familienglück in der stilvollen Villa am Waldrand in vollen Zügen zu genießen. Doch der Schein trügt. Und die glänzende Fassade soll schon bald die ersten Risse bekommen, als jemand aus ihrer Vergangenheit auftaucht und ihr ein unerwartetes Geschenk macht, das ihr ganzes Leben infrage stellt.
Und dann ist da noch Greg, Polizist in einer Sondereinheit, Familienvater und Anwohner der Wohnhaussiedlung, die von den reichen Villenbewohner:innen abschätzig „die Warze“ genannt wird. Er scheint für seinen Beruf zu leben und setzt sich, ohne zu zögern, für die Sicherheit seiner neuen Freund:innen Sophie und ihren Mann Arpad ein.

Doch was verbirgt sich hinter der schillernden Fassade des privilegierten Paars? In was für Machenschaften ist Arpad wirklich verstrickt? Wie hängt alles mit dem Raub zusammen? Und wo verläuft die Grenze zwischen Opfer, Helfer und Täter?

Ein spannender Krimi, der in meinen Augen vor allem durch seine vielschichtigen Charaktere die gewisse Würze erlangt.

Eure Karo

Danke an @netgalleyde und @hoerbuchhamburg für das kostenlose Hörexemplar.

Übersetzt aus dem Französischen von Michaela Meßner und Amelie Thoma.