„Faebound“ – Saara El-Arifi

Das Buch in einem Satz: Drei Verstoßene treffen im Exil auf die Fae und müssen sich zwischen alten Loyalitäten und neuen, gefährlich Wahrheiten entscheiden.

Für alle, die in eine Welt voller Legenden, moralischer Zwiespälte und verbotener Liebe eintauchen wollen.

Lesenswert, weil es eine fesselnde Mischung aus Magie, emotionaler Spannung und charakterstarken Figuren bietet.

Nach einem gescheiterten Einsatz werden Yeeran, ihre Schwester Lettle und Kommandant Rayan ins Exil geschickt. In der Wildnis stoßen sie unerwartet auf das geheimnisvolle Volk der Fae, das seit Jahrhunderten als ausgestorben gilt. Als sie gefangen genommen werden, geraten ihre Überzeugungen, ihre Loyalität und ihre Herzen ins Wanken.

Die Geschichte wird abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt: wir tauchen sowohl in Yeerans als auch in Lettles Gedanken- und Gefühlswelt ein. Das Worldbuilding ist anfangs etwas komplex, doch dank des hilfreichen Glossars findet man sich schnell zurecht.

Die Geschichte spielt in einem komplexen Geflecht aus Magie, Verrat und persönlichen Bindungen, das nie zur Ruhe kommt und stetig neue Wendungen bereithält. Besonders Yeerans Charakterentwicklung überzeugt: von einer blutdurstigen Kämpferin zur reflektierten Kriegerin, die das Richtige tun will. Auch die Nebenfiguren sind facettenreich und tragen mit ihren individuellen Geschichten zur Dynamik der Handlung bei.

Weniger Zugang hatte ich zu Lettle – ihr impulsives Verhalten machte es mir schwer, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Die romantischen Entwicklungen kamen mir zu plötzlich; hier hätte ich mir mehr Tiefe und Aufbau gewünscht. Auch der „Spice“-Anteil wirkte wenig stimmig mit dem restlichen Handlungsverlauf.

Trotz dieser kleineren Kritikpunkte ist „Faebound“ ein empfehlenswerter Fantasyroman, der besonders durch starke Figuren, gesellschaftliche Themen und kulturelle Konflikte punktet – mit Bezug zur Gegenwart.

Vielen Dank an @hoffmannundcampeverlag für das Lex!

Eure Sanja