„Welch grausame Gnade“ von Chloe Gong

In diesem Roman von Chloe Gong taucht man in die zerrissene Stadt Shanghai um 1926 ein. Zerrissen deshalb, weil Franzosen, Briten und dann auch noch zwei ansässige Clans um die Vorherrschaft der Stadt ringen. Im Mittelpunkt stehen Juliette Cai, Erbin der Scarlet Gang, und der Erbe der White Flowers, Roma Montagow, die selbst eine gemeinsame Vergangenheit haben, die aber der Blutfehde ihrer Gangs geopfert wurde. Doch statt sich sofort an die Gurgel zu springen, müssen die beiden nun plötzlich zusammenarbeiten, da mehrere Mitglieder ihrer Gangs und auch andere Menschen etwas verfallen, das sie in den Wahnsinn und einen furchtbaren Tod treibt. Können sie einander vertrauen, um die Gefahr für alle zu stoppen oder sitzt der Hass auf einander zu tief?

Dieser spannende Roman bettet die Liebesgeschichte von Romeo und Julia in die exotische Welt Shanghais ein, in der Erwartungen und Traditionen eine enorme Kraft darstellen. Packend und unterhaltsam geschrieben und mit charmant-bissigen Interaktionen der beiden Hauptfiguren gewürzt, bei denen die Funken nur so sprühen, musste ich wissen, was das für ein Wahnsinn in der Stadt ist.

Fantasy ist eigentlich nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre, aber mit einer guten Mischung aus Krimigeschichte und einer konfliktgeladenen Liebe zwischen Tradition und Selbstverwirklichung hat mich Chloe Gong dann doch gepackt. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß