„Unschuld“ von Takis Würger

Das Buch in einem Satz: Tochter versucht verzweifelt die Unschuld ihres zum Tode verurteilten Vaters in nur 35 Tagen zu beweisen und stößt auf unerwartete Geschehnisse in der Vergangenheit.

Lesenswert, weil es spannend wie ein Krimi, dabei aber ein tiefgründiger Gesellschaftsroman über die Probleme in den USA der Gegenwart ist.

Für alle, die gern Kriminalromane, Gesellschaftsromane und „Der Club“ von Takis Würger lesen.

Back to the Roots – so könnte man den neuen Roman „Unschuld“ von Takis Würger sehen. Wie im Roman „Der Club“ widmet sich die Geschichte oberflächlich betrachtet einer Straftat. Molly Carver versucht in 35 Tagen die Unschuld ihres Vaters zu beweisen, bevor er hingerichtet werden soll. Das Verbrechen liegt 10 Jahre zurück. Ihr Vater soll Caspar Rosendale, Spross der reichsten Familie am Ort, ermordet haben. Molly kann dies nicht glauben und wagt einen verzweifelten Versuch, indem sie sich im Haus der Rosendales als Hausmädchen einstellen lässt. In Rückblenden erfahren wir, wie die letzten Tage von Caspar ausgesehen haben.

Ich fand das Buch spannend geschrieben mit sympathischen Figuren, die gebrochen sind, egal ob sie im Trailer oder in der Villa aufgewachsen sind. Wie auch bei „Der Club“ hält Takis Würger das Brennglas auf einen bestimmten Ausschnitt der in diesem Fall amerikanischen Gesellschaft. Somit sind seine Bücher gleichzeitig Sozialstudien und vielschichtiger als ein Whodunit-Krimi. Kurze Sätze, szenisches Schreiben, das prägt den Roman und macht ihn umso mehr zu einem Buch, das ich unbedingt weiterlesen musste. Takis Würger hat die Schauplätze in Rosendale, Hudson Valley, monatelang besucht, war im Diner und in der Buchhandlung vor Ort. Und das merkt man dem Roman an: alles wirkt „echt“ und lebendig.

Also Ihr Buchstabenverschlinger: klare Leseempfehlung.

Herzlichen Dank an den Penguin Verlag für das Leseexemplar.

Eure Tanja vom Team Schwarz auf Weiß