„Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ von Satoshi Yagisawa

Das Buch in einem Satz: Junges Mädchen findet zurück aus dem finsteren Loch, in das sie eine gescheiterte Beziehung katapultiert hat.

Lesenswert, weil dieses kleine Büchlein das Herz erwärmt und uns in die Welt des legendären Bücherviertels Jinbocho in Tokio entführt.

Für alle, die Bücher und das Lesen lieben und an die heilende Kraft der Literatur glauben.

Die Autorin Satoshi Yagisawa erzählt uns die Geschichte von Takako, einem jungen Mädchen in Tokio, das von ihrem vermeintlichen Freund abserviert wird. Für ihn war sie immer nur eine Affäre, heiraten wird er eine andere. Völlig zerstört, kündigt sie und zieht sich in sich selbst zurück. Das Angebot ihres Onkels, in sein Antiquariat in Jinbocho (unbedingt mal die Seite https://en.jimbou.info/ besuchen – da will man sofort losfliegen ) zu ziehen, nimmt sie nur widerwillig an, weil sie sich nicht in der Lage sieht, arbeiten zu gehen. Dort begegnet sie der Literatur, die ihre heilende Kraft entfaltet und Takako ins Leben zurückholt.

Hach, was für schönes Kleinod in diesem Bücherfrühling. Ich bin gedanklich für einen Tag in die Straßen von Jinbocho eingetaucht und den liebenswerten Charakteren gefolgt. Mir sind viele neue japanische Schriftsteller begegnet, von denen ich sicherlich den einen oder anderen für mich entdecken werde. Als Buchhändlerin sehe ich jeden Tag, was Literatur bewirken kann: leuchtende Augen, strahlende Gesichter, Empörung, Leidenschaft und Sehnsucht, wenn der Folgeband der Lieblingsserie auf sich warten lässt – um nur einiges zu nennen. Und so haben mir Satoshi Yagisawa und ihre Übersetzerin Ute Enders einen wundervollen Lesenachmittag beschert, für den ich sehr dankbar bin.

Verzauberte Grüße von

Tanja