„Die Meerjungfrau von Black Conch“ von Monique Roffey

Das Buch in einem Satz: Magischer Realismus im karibischen Setting über eine ungewöhnliche Liebe – und noch so vieles mehr.

Lesenswert, weil Ihr ein solches Buch noch nicht gelesen habt.

Für alle, die Bücher lieben, die aus dem Rahmen fallen und uns in fremde Welten entführen.

Was für ein literarischer Ritt! Erzählung, Gesang, Märchen, Liebesgeschichte – und das alles auf 233 Seiten. „Die Meerjungfrau von Black Conch“ von Monique Roffey ist eines der ungewöhnlichsten Bücher, die dieses Jahr auf unserem Tisch gelandet sind, und diese Meerjungfrau 🧜‍♀️ hat mal so gar nichts mit Disneys Arielle zu tun.

David, Fischer auf einer kleinen Insel der Antillen, erzählt uns die Geschichte von Aycayia, Meerjungfrau seit Jahrtausenden. Eines Tages wird sie von Sportanglern aus den USA gefangen – eine 14-Seiten dauernde Jagdszene – Moby Dick lässt grüßen. Sie wird wie ein Schwertfisch kopfüber aufgehängt, die Dollars winken und die Männer sind abgestoßen, fasziniert und erregt gleichermaßen. Aber David kann es nicht zulassen, dass dieses wundersame Wesen in die Hände der Häscher geraten soll und befreit Aycayia. Nach und nach verwandelt sich das Zwitterwesen und wird wieder zur Frau. Wer jetzt an eine glückselige Liebesgeschichte denkt, liegt definitiv falsch, aber was passiert, müsst ihr natürlich selbst herausfinden 😁.

Monique Roffey verhandelt in ihrem Roman viele aktuelle Themen, wie Identität, Rassismus, Emanzipation, Kolonialismus – vor allem aber ist dies eine zarte Liebesgeschichte zwischen zwei Wesen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich doch so nah sind. Und dass dieser Roman uns so begeistert hat, liegt nicht zuletzt an der genialen Übersetzung von Gesine Schröder. Chapeau 🎩!

Vielen Dank an den @tropenverlag für das Leseexemplar.

Eure Tanja und Anja