„Malinverno“ von Domenico Dara

Das Buch in einem Satz: Erzählt wird die Geschichte eines Literaturdorfes neben einer Papierfabrik, in der der Bibliothekar zum Friedhofswächter wird und viele skurrile Begegnungen hat.

Lesenswert, weil das Buch voller toller Motive und wunderschöner Ideen ist und das Thema Lesegenuss genau richtig für uns Buchstabenstreichler:innen ist.

Für alle, deren Leben von Geschichten geprägt ist und die der Gerechtigkeit halber auch schon mal den Helden einer Geschichte umbringen wollten.

In leichtem Plauerton kommt dieses ganz wundervolle Buch daher und widmet sich dem Leben eines Dorfes, das von Literatur durchströmt ist und dessen Einwohner:innen selbst literarische Namen tragen.

Astolfo ist der Bibliothekar, der ausrangierte Bücher vor der Papierfabrik nebenan rettet und sich ganz deren Figuren hingibt. Als er nebenbei auch als Wächter des Friedhofs arbeiten soll, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Auf einem Grabstein entdeckt er das Bild einer Frau, die ihn an Madame Bovary, der Titelheldin von Gustave Flauberts Roman, erinnert, in das er sich verliebt. Dann taucht plötzlich Ofelia auf, die der Dame auf dem Bild sehr ähnelt und ein Tontechniker treibt sich auch noch auf dem Friedhof herum und verhält sich verdächtig. Astolfo beginnt sich mehr denn je für die verborgenen Geschichten zu interessieren.

Was als ganz wunderbare, leichte Geschichte daherkommt, wird mehr und mehr ein Roman, der sich um große Themen wie Liebe, Tod und Verlust, Sehnsucht und Krankheit dreht. Dabei gibt es immer wieder Stellen, über die ich schmunzeln musste, die schon auch etwas skurril waren und die ich mir unbedingt notieren wollte, weil sie meinem literarischen Herzen entspringen und ich vielem zustimmen musste.

Dass das Buch auch haptisch Spaß beim Lesen macht muss auch unbedingt gesagt sein. Kommt gern zum Streicheln vorbei 😉

Übersetzt von: Anja Mehrmann

Eure Anja