„Die Insel der Tausend Leuchttürme“ von Walter Moers

Das Buch in einem Satz: Um seine Buchstauballergie zu kurieren, ist Hildegunst von Mythenmetz auf Inselkur, wo er feststellen muss, dass er mitten im Kampf zwischen Gut und Böse gelandet ist.
 
Lesenswert, weil jeder Name ein Spiel ist, die gezeichneten Bilder einfach großartig sind und man sich das, was man hier liest, eigentlich gar nicht ausdenken kann.
 
Für alle, die in eine faszinierende Welt eintauchen wollen und Wortwitz & Sprachkunst zu schätzen wissen. Das Buch kann ganz unabhängig von den anderen Zamonienromanen Walter Moers’ gelesen werden.
 
Es geht eigentlich um eine ganz banale Kurreise auf eine Insel, wo Hildegunst von Mythenmetz seine Buchstauballergie heilen möchte. (Mögen wir Buchliebhaber:innen vor Buchstauballergien geschützt sein!!!). Dank seiner Briefe begleiten wir den Helden nun auf seinen Erkundungstouren rund um die Insel, besuchen die Leuchttürme, gehen mit in ein ödes kleines Dorfmuseum und erfahren Neues über die Inselkultur oder essen mit ihm im Restaurant zu Abend. Das sind eigentlich kaum erwähnenswerte Belanglosigkeiten, doch hier kommt der Clou:
 
Walter Moers erzählt wahrlich abenteuerlich, enthalten seine Schilderungen doch Anspielungen auf „Moby Dick“ und andere bedeutende Werke und Schriftsteller, die man tatsächlich enträtseln kann. Mein Lieblingsanagramm (wer hätte gedacht, dass ich je so etwas haben würde?) lautet: Heidler von Clirrfisch; na, wer weiß, welcher berühmte deutsche Schriftsteller dahinter steckt? Als Hildegunst dann noch in die geheimen Machenschaften der Leuchtturmwärter gerät und sich ein Showdown sondergleichen ankündigt, war ich hin und weg.
 
Die Fantasie des Autors kennt keine Grenzen, und so war ich begeistert, als ich das Besteckballett der Leuchtturmwärter verfolgte oder von der Trinkreife richtig guten Kaffees gelesen habe – er darf auf keinen Fall frisch aufgebrüht werden.
 
Mein Fazit: Walter Moers hat das angestaubte Image von Briefromanen mit diesem fantastischen Buch gerockt! Unbedingt lesen!
 
Eure Anja