„Das glückliche Geheimnis“ von Arno Geiger

Das Buch in einem Satz: Spitzenautor plaudert aus dem Altpapier-Container.

Lesenswert, weil Arno Geiger einfach toll schreiben kann.

Für alle, die gern wissen möchten, wie Arno Geiger zu dem Schriftsteller wurde, der er heute ist.

Kein Roman, sondern ein Memoir hat uns Arno Geiger mit „Das glückliche Geheimnis“ beschert. Allein der Titel ist doch einfach wunderbar. Ich kann verstehen, dass eine seiner Freundinnen ihn darum beneidet, dass er mit 30 noch ein solches besitzt. Und was ist nun dieses Geheimnis?

Arno Geiger ist jahrzehntelang in Altpapier-Containern auf die Jagd gegangen. Auf die Jagd nach Büchern, aber auch nach verschriftlichtem Leben, wie in Briefen oder Tagebüchern. Er finanziert sich in der Studienzeit immer wieder aus den dortigen Funden: Bücher werden auf dem Flohmarkt verkauft, echte antiquarische Schätze anderweitig zu Geld gemacht. Nebenbei philosophiert er über die Veränderungen in der Gesellschaft. Denn der Müll lässt tief blicken. Im Altpapier werden die Dinge der Toten entsorgt. „Die Altpapiertonne hingegen ist eine Auslöschungsanstalt.“

Die Sprache, die Geschichte, die Gedanken – all das macht dieses Buch lesenswert.

Eure Tanja vom Team Schwarz auf Weiß