„Frau Komachi empfiehlt ein Buch“ von Michiko Aoyoma

Das Buch in einem Satz: Fünf schöne Geschichten über Menschen in kleineren und größeren Lebenskrisen, die durch die merkwürdigen Buchtipps von Frau Komachi ihrem Leben eine neue Wendung geben können.

Lesenswert, weil man beim Lesen so schön eintauchen kann in diese Wohlfühlgeschichten.

Für alle, die gern über die Kraft der Bücher lesen und Bücher, wie „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“, gemocht haben.

Es gibt so Bücher, bei denen lächele ich mehr oder weniger durchgehend, wenn ich sie lese. Dieses gehört dazu. Ich will es mal Japan-Sound nennen, in dem es geschrieben ist. Fein, zart, vor allem zurückhaltend und höflich. Fünf Menschen, die mit ihrer Lebens- und vor allem Arbeitssituation unzufrieden sind, erzählen in der Ich-Perspektive ihre Geschichte. Sie alle finden ihren Weg in das Gemeindezentrum und die dortige Bibliothek, wo besagte Frau Komachi thront, filzt und in affenartiger Geschwindigkeit auf der Tastatur Buchtipps für Besucher herauszaubert. Frau Komachi ist der Meinung, dass die Geburt das wahrscheinlich schwierigste ist, was wir erleben. „Wenn man eine solche Tortur überlebt hat, kann man jede Schwierigkeit meistern.“

Mich hat dieses Buch wie eine wärmende Wolldecke umhüllt und hat mir wieder einmal bewusst gemacht: ja, ich arbeite viel, aber ich brenne für das, was ich tue. Besonders schön fand ich die Beschreibung eines Protagonisten als er in das Antiquitätengeschäft von Ebigwa geht: „Wenn ich sein Reich betrat, geraten eine Zeitlang alle Sorgen des täglichen Lebens in Vergessenheit… Wie sehr mich die Wirklichkeit auch plagte, sobald ich die Ladentür öffnete, empfing mich eine fantastische Welt, in der ich mich geborgen fühlte.“ So geht es mir, wenn ich in unserem Laden bin – und ich weiß, vielen von Euch geht es genauso.

Sofa, Tee, Herbst und dieses Buch – eine unschlagbare Kombination.

Eure Tanja

PS: Ach ja, und äußerlich schön ist es auch noch