„Die Erfindung des Lächelns“ von Tom Hillenbrand

Das Buch in einem Satz: Die Mona Lisa ist weg und kein geringerer als Pablo Picasso wird verdächtig, seine Finger mit im Spiel zu haben – eine Reise in die Kunstszene in Paris im Jahre 1911.

Lesenswert, weil Tom Hillenbrand ein spannendes Panorama des künstlerischen Paris entwirft und die Mischung aus historischem Stoff und Krimi ganz wunderbar gelungen ist.

Für alle, die Paris lieben und gerne Zeitreisen in die Vergangenheit unternehmen.

Die berühmte Mona Lisa ist noch gar nicht so berühmt, der Louvre schon. Was die Pariserinnen und Pariser aufregt, sind die Zustände im Museum. Tom Hillenbrand lässt ein illustres Personal die Kapitel erzählen: allen voran Pablo Picasso und seine Künstlerfreunde, die die Ansicht vertreten, dass der Louvre nur die Kunst der Vergangenheit zeigt, nicht aber die der aufstrebenden Kunstrichtungen. Tatsächlich ist er damals verdächtigt worden, den Diebstahl des Bildes mit anderen zusammen organisiert zu haben. Dann ist da noch Vincenzo, Hilfsarbeiter und ein zwielichtiger Geselle, der dem Äther nicht abgeneigt ist.

Jelena, Russin, Schneiderin und glühende Anhängerin der Anarchisten. Als sie allerdings die schillernde amerikanische Tänzerin Isadora (die es ebenfalls tatsächlich gegeben hat) kennenlernt und ihre Geliebte wird, lernt sie eine Welt voller Luxus kennen. Im Schlepptau der Tänzerin Aleister Crowley, Engländer, Okkultist und Mystiker, der in Paris sein Unwesen trieb. Und natürlich gibt es einen Kommissar der Sûreté, der versucht, den Fall aufzuklären.

Wer keine Angst hat vor dicken Büchern mit viel Personal, kommt hier voll auf seine Kosten. Thomas Hillenbrand entführt uns unter dem Vorwand des Kunstraubes in das Paris am Vorabend des 1. Weltkrieges mit all seinen schillernden Berühmtheiten. Und wo ein Schillern ist, sind auch Schurken und Scharlatane nicht weit. Die gut 500 Seiten lassen ein lebendiges Bild entstehen, das man fühlen, schmecken und riechen kann.

Eine kurzweilige Zeitreise mit illustren Gestalten, bei der ich gern mitgereist bin.

Vielen Dank an @kiwi_verlag für das Leseexemplar.

Eure Tanja