„Donnergrollen, hör mein Schrei’n“ von Mildred D. Taylor

Es ist mal wieder Bullenzeit! Heute haben wir mal wieder einen emotionalen Bullengewinner für Euch: „Donnergrollen, hör mein Schrei’n“ von Mildred D. Taylor.

Das junge Mädchen Cassie lebt in dem segregierten Mississippi der 1930er Jahre. Ihr Vater ist der einzige Schwarze im Ort, der Land besitzt, doch die Familie hat dennoch finanzielle Schwierigkeiten und tut alles, um diese Unabhängig zu behalten. Auch die rassistischen Schikanen häufen sich, aber Cassie und ihre Geschwister finden ihre Wege, sich nicht davon unterkriegen zu lassen.

Mildred D. Taylor hat mir mit ihrem Werk – das zu großen Teilen auf Erzählungen ihres Vaters basiert – mehr als einmal Gänsehaut bereitet und aufgrund der Grausamkeiten, die schon so junge Kinder als „normal“ hinnehmen müssen.

Zu starkes Wehren bedeutet noch mehr Grausamkeit. Nur wenige würden ihnen zu Hilfe kommen.

Die kreative Art und Weise, wie sie es dennoch schaffen, für ihre Würde einzutreten, steigert die Traurigkeit, die dieses Buch insgesamt hervorruft. Zum einen, weil sie so etwas nicht müssen sollten, zum anderen, weil Cassie ein Schwarzes Mädchen ist und um ihre Hautfarbe weiß. Man merkt aber, dass sie noch nicht realisiert, was es bedeutet, in dieser Zeit und diesem Staat Schwarz zu sein. Einen Eindruck und ein gewisses Verständnis davon erhält sie erst im Laufe des Buches.

Obwohl ich mich schon vorher vermehrt mit dieser Thematik auseinandergesetzt habe, hat dieses Buch mir einen zusätzlichen, bereichernden Einblick geschenkt. So eine Geschichte, die auf historischen Fakten basiert, aus der Perspektive eines Kindes zu lesen, gibt dem Ganzen noch mehr Gewicht.

Außerdem ist dieses Buch leider, leider aktueller denn je und es hilft, den heutigen Rassismus besser einordnen zu können.

Ich kann das Buch nur ausdrücklich empfehlen: Lest es, lasst es Eure Kinder lesen oder lest es gemeinsam (es ist ab 12 Jahren empfohlen). Gerade für jüngere Kinder ist ein gemeinsames Lesen sinnvoll, um über das Thema sprechen zu können und ein besseres Verständnis dafür aufzubauen, aber auch, weil es einige Szenen gibt, die emotional belastend sind.

Katja von dem Schwarz auf Weiß Team