„Der gelbe Vogel“ von Myron Levoy

Heute haben wir einen berührenden Bullengewinner für Euch:  „Der gelbe Vogel“ von Myron Levoy.

Alan ist zwölf Jahre alt und möchte eigentlich nur draußen mit seinen Freunden Schlagball spielen. Doch dann taucht Naomi in seinem Leben auf: ein gleichaltriges Mädchen, das mit ihrer Mutter aus dem von Nazis besetzten Frankreich geflohen und durch die Ereignisse dort schwer traumatisiert ist. Es soll nun Alans Aufgabe sein, sich mit ihr anzufreunden und sie mehr und mehr in die Realität zurückzuholen.

Es handelt sich hierbei um einen sehr schmalen Band, weshalb man auch vermuten könnte, dass die Handlung gar nicht in die Tiefe gehen kann. Doch die knapp 190 Seiten reichen dafür aus, die Charaktere lieb zu gewinnen. Man ist stolz auf Alan, wie er mit seiner Aufgabe wächst und mehr Güte zeigt, als man von einem Jungen seines Alters vielleicht erwarten würde. Man hofft für Naomi, dass sie es zumindest Stück für Stück schafft, ihr Trauma immer mehr in den Hintergrund zu rücken und ihm nicht die Macht über ihr Leben zu überlassen.

Das Ende macht einen somit fassungslos (wieso das so ist, müsst Ihr selbst herausfinden).

Es geht also um Freundschaft, Hoffnung und Weiterentwicklung; um menschliche Größe und Mut.

„Der gelbe Vogel“ ist ein wirklich schönes Buch, das den Gewinn des Bullens und auch des Deutschen Literaturpreises wahrhaft verdient hat.

Eure Katja vom Team Schwarz auf Weiß