„Das Skorpionenhaus“ von Nancy Farmer

Heute haben wir wieder den nächsten Bullen-Gewinner für Euch: „Das Skorpionenhaus“ von Nancy Farmer.

Matt ist ein Klon. Dort wo er lebt, hassen ihn die meisten Leute, einfach weil er ist, was er ist. Doch er ist anders als die anderen Klone, denn seine genetische Vorlage ist „El Patron“, der ein mächtiger Drogenboss ist. Matt glaubt, er wird von ihm wie ein Sohn geliebt, doch dann offenbart sich sein wahres Schicksal und sein Leben nimmt einen ungeplanten Lauf.

Die fiktive Welt wird allmählich aufgebaut, da man die Geschichte durch Matts Augen erlebt und er nur begrenzt Informationen über die Außenwelt erhält. Also hält das Buch im Laufe der Handlung so einige Überraschungen für den Leser bereit.

Außerdem sind die Gedankengänge des Protagonisten faszinierend. Als Klon muss er sich viel früher als andere Kinder mit seiner Identität auseinandersetzen: Ist er von Geburt an schlecht, weil er nur eine Kopie eines anderen Menschen ist? Was unterscheidet ihn denn genau von „den Anderen“? Wieso konfrontieren ihn die meisten Personen mit Hass, wenn es auch Menschen gibt, die ihm mit Liebe begegnen? Hat er überhaupt ein Recht auf sein Leben?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Dystopie. Das ist heute, bei den aktuellen, sehr realen und erschreckenden Ereignissen, für viele sicherlich eher abschreckend. Doch für Personen, die gerade emotional mit solchen Themen umgehen können, ist dies ein lesenswertes Werk, das zum Nachdenken anregt.

Einen schönen Sonntag wünscht

Katja von der Buchhandlung Schwarz auf Weiß