„Birthday“ von Meredith Russo

Mein vierter von fünf nominierten Romanen für den Buxtehuder Bullen und er geht mir einfach unter die Haut. Selbst jetzt beim Schreiben weiß ich nicht, was mich mehr gepackt hat: Der Wandel von Morgan zu Morgan? Oder wie sich Eric entscheidet und dann immer das absolut Richtige im richtigen Moment sagt? Oder sind es doch die Briefe von Morgans Mutter, die mir zeigen, wie machtvoll manchmal nur ein einziges Wort sein kann? Eigentlich also alles!

Darum geht’s: Eric und Morgan sind seit ihrer Geburt beste Freunde und feiern seither ihren Geburtstag zusammen. Als Morgans Mutter stirbt, driften die Familien der beiden allmählich auseinander und Hemmungen und Vorurteile entstehen. Eric merkt, dass sich sein bester Freund seit dem Tod der Mutter verändert hat. Dass das aber damit nichts zu tun hat, weiß nur Morgan selbst, denn der ehemalige erfolgreiche Footballspieler Morgan fühlt sich mehr und mehr wie das Mädchen Morgan, das definitiv im falschen Körper steckt. Wie soll er bzw. sie damit umgehen? Wie kann man so etwas aussprechen, wenn alle nur den erfolgreichen Sportler in einem sehen (wollen)? Die beiden Teenager müssen mit der Pubertät, ihrem eigenen Körper und ihren Familien klarkommen und plötzlich steht da ein Kuss im Raum, der alles und gleichzeitig nichts verändert.

Was für ein grandioses Buch. Die letzten Seiten sind so berührend, dass die eine oder andere Träne lief. Einfühlsam und ausgesprochen treffsicher formuliert ist es sehr mitreißend und befreiend zu lesen. Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß