„Behalt das Leben lieb“ von Jaap ter Haar

Es ist mal wieder Bullenzeit: Heute stellen wir Euch den Gewinner aus dem Jahr 1976 vor: „Behalt das Leben lieb“ des Autors Jaap ter Haar vor.

Berend, genannt Beer, ist ein fußballbegeisterter 13jähriger Junge. Bei einem schweren Unfall verliert er sein Augenlicht. Schon im Krankenhaus erkennt er, dass er nie wieder wird sehen können. Im ersten Moment kann er keine Hoffnung für sein weiteres Leben sehen. Aber gerade seine Begegnung im Krankenhaus mit einem todkranken Studenten zeigt ihm, wie sehr er am Leben hängt. „Behalt das Leben lieb.“, ist einer der Sätze, die ihm aus den Gesprächen mit dem jungen Mann in Erinnerung bleiben und fortan sein Leitsatz wird.

Jaap ter Haar beschreibt einfühlsam die Herausforderungen, die Beer und seine Familie nun meistern müssen. Besonders schön fand ich seine veränderte Wahrnehmung auf Menschen, da sein Urteil nicht mehr von Äußerlichkeiten abgelenkt wird. Wo der Vater eine hübsche und damit auch für ihn nette Krankenschwester sieht, empfindet Beer diese als besonders unecht und unangenehm. Der vormals uninteressante, einzelgängerische Streber der Klasse, erweist sich plötzlich als interessanter Gesprächspartner. Die Diskussion darum, ob Beer besser in seiner alten Schule oder in einer Blindenanstalt aufgehoben ist, macht das Buch zu einem aktuellen Stoff um das Thema „Inklusion“. Das schmale Bändchen aus dem dtv-Verlag ist schnell gelesen und hallt doch lange nach.

Einen schönen Restsonntag für Euch wünscht Tanja vom Team Schwarz auf Weiß