„Alef“ von Katharina Höftmann Ciobotaru

Wir haben heute mal wieder einen brandneuen Buchtipp für Euch: „Alef“ von Katharina Höftmann Ciobotaru.

Es handelt von Maja aus Ostdeutschland und Eitan aus Israel, von ihren Familien und ihren Problemen, von zwei scheinbar weit entfernten Schicksalsfäden, die ineinander verwoben werden und vielleicht auch schon immer auf gewisse Weise verbunden waren.

Alef ist ein recht ungewöhnliches Buch. Die eigentlichen Protagonisten begegnen sich erst sehr spät in der Geschichte und nehmen auch erst nach der Hälfte der Seiten mehr Erzählzeit ein.

Es ist wie ein Reißverschluss, an dessen Enden sich zwei Familien befinden, dessen Geschichten sich annähern, bis sie durch Eitan und Maja zueinander finden.

Man erfährt zunächst sehr viel über die Großeltern und Eltern, was für die Handlung unabdingbar ist, um am Ende zu verstehen, wieso Eitan Maja fragt Jüdin zu werden (das wird beim Klappentext schon vorweg genommen) und wieso sie ihre Schwierigkeiten damit hat, trotz oder gerade wegen ihrer Liebe zu ihm. Was das Buch so interessant macht, ist, dass man nicht das Gefühl hat, dass Eitan Maja ändern will oder sie etwas von sich für ihn aufgibt. Mehr kann ich auch nicht ins Detail gehen, ohne zu viel vorwegzunehmen.

Man erfährt außerdem sehr viel über die deutsch-israelische Geschichte und wie es den Menschen nach dem zweiten Weltkrieg ging. Wie ich finde, eine Zeit und eine Beziehung, über die man zu wenig hört und somit ein weiterer interessanter Aspekt von Alef.

Es scheint außerdem ein sehr persönlicher Roman für die Autorin zu sein, da sie selbst in Ostdeutschland aufgewachsen und schließlich mit ihrem Mann nach Tel-Aviv gezogen ist.

Viel Freude beim Lesen wünscht Katja vom Team Schwarz auf Weiß