„Acht Wochen Wüste“ von Wendelin Van Draanen

Hallo liebe Bookstehuder,

heute stellen wir Euch den neuesten Bullenpreisträger vor: Acht Wochen Wüste von Wendelin Van Draanen.

Ein Titel, der 2019 vor allem die Jugendjury für sich gewinnen konnte. Schon das Cover ist ein Indikator hierfür: Eine ansprechende Gestaltung mit moderner Farbgebung und Schriftart. Auch der Schuhabdruck, der im ersten Moment nicht aufzufallen scheint, passt sowohl zum Gesamtbild als auch zum Inhalt.

Es geht um die 14-jährige Wren: Ein „Problemkind“. Drogen, Alkohol, rebellisches Verhalten und das, was vordergründig die Erzählung aus der Sicht der Protagonistin immer wieder durchzieht: Eine unglaubliche Wut auf alles und jeden. Bis Wren mitten in der Nacht in ein Camp in der Wildnis verschleppt wird.

Es handelt sich aber nicht um ein militärähnliches Drillcamp. Die Aufseher hier legen Wert auf liebevolle Strenge, hören zu und machen sich Sorgen um Ihre Schützlinge. Dennoch denkt Wren immer wieder an Flucht.

Ab hier nimmt uns die Autorin mit auf ein aufwühlendes Abenteuer. Eine Reise durch die Wüsten Nordamerikas und die widersprüchlichen Gefühle Wrens, die in eindrücklicher Sprache geschildert werden. Eine Reise, die Fragen bei der Protagonistin auslösen, die im Leser widerhallen. Wieso bin ich wütend? Warum bin ich hier? Wie konnte es dazu kommen? Wer will ich sein?

Durch Rückblicke und Briefe werden die Gründe für Wrens Verhalten aufgedeckt. Vor allem die Beziehung zu ihren Freunden und Eltern wird beleuchtet. Gleichzeitig wird der Verlauf des Camps Wrens zukünftiges Leben bestimmen, sodass eine interessante Gleichzeitigkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entsteht. All das lässt den Roman dringlich und bedeutend erscheinen, man wird in die Geschichte regelrecht hineingesogen.

Wird es Wren schaffen, sich im Camp einzuleben? Schafft sie es, ihr Leben umzukrempeln?

Das müsst ihr selbst herausfinden, aber eins kann ich versprechen: Wie der Schuhabdruck auf dem Cover hat das Camp einen Abdruck auf Wrens Seele hinterlassen und Wren hat ihre Spuren nicht nur in der Wildnis, sondern auch bei den Lesern.

Eure Katja vom Team Schwarz auf Weiß