Das Buch in einem Satz: Eine musikliebende Teenagerin mit Zwangsstörungen setzt alles daran, während der historischen Race Riots 1969 in Kuala Lumpur, Malaysia, zu ihrer Mutter zurückzufinden.

Lesenswert, weil die Zwangsstörung als die Besessenheit eines Dschinns unglaublich interessant beschrieben wird.

Für alle, die Bücher lieben, bei denen man nicht nur neue historische Hintergründe lernt, sondern auch in andere Lebensrealitäten eintauchen kann.

Melati Ahmad ist eine typische Kino- und Beatles-besessene Sechzehnjährige in Malaysia der 60er Jahre. Naja fast, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Sechzehnjährigen glaubt Mel, dass sie von einem Dschinn besessen ist, der sie mit schrecklichen Bildern vom Tod ihrer Mutter bedroht, wenn sie sich nicht an ein ausgeklügeltes Ritual von Zählen und Klopfen hält, um ihn zufrieden zu stellen.
Doch es gibt Dinge, vor denen Melati ihre Mutter nicht schützen kann. Am Abend des 13. Mai 1969 kochen die ethnischen Spannungen in ihrer Heimatstadt Kuala Lumpur über. Die Chinesen und die Malaien befinden sich im Krieg, und Mel und ihre Mutter werden von einer Stadt in Flammen auseinandergerissen.

Während einer 24-stündigen Ausgangssperre und der Unterbrechung aller Kommunikationswege braucht Melati ausgerechnet die Hilfe eines chinesischen Jungen namens Vincent, um die Gewalt auf den Straßen zu überwinden und zu dem einen Menschen zurückzukehren, den sie auf keinen Fall verlieren darf.

Doch wie soll sie den Dschinn im eigenen Kopf bekämpfen, wenn all die irrationalen Ängste von zuvor plötzlich immer realer werden? Und wie sollen ein malaysisches Mädchen und ein chinesischer Junge es gemeinsam heil durch verwüstete Straßen schaffen, wenn sie sich eigentlich den Kämpfenden zufolge auf gegenüberstehenden Seiten befinden sollten?

Ein unglaublich spannendes und tiefgehendes Buch, was zum Nachdenken anregt und den eigenen Blickwinkel auf das Leben durchaus verändern kann.

Eure Karo