„Stromlinien“ von Rebekka Frank

Das Buch in einem Satz: Ennas und Jales Mutter sitzt auf Hahnöfersand ein und soll endlich aus der Haft entlassen werden, aber am Entlassungstag taucht sie nicht auf, Jale ist spurlos verschwunden und wir erfahren nach und nach die Familiengeschichte.

Lesenswert, weil eines der Highlights aus dem literarischen Frühling, der auch noch im Alten Land spielt.

Für alle, 🙂

Dieses Buch hat mich sofort gepackt und gehört auf jeden Fall zu den Top-Bücher des bisherigen Lesejahres. Rebekka Frank schafft eine spannende Atmosphäre, die das Buch zu einem Page-Turner macht und den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Von der ersten Seite hat mich die Geschichte um Jale und Enna, den Marschmädchen, gepackt. Sie leben bei ihrer Großmutter und fiebern dem Tag entgegen, an dem ihre Mutter Alea aus der Haft entlassen wird. Diese kennen sie nur von den Besuchen im Gefängnis. Sie wissen nicht, warum Alea dort einsitzt, denn die Großmutter hüllt sich in beharrliches Schweigen. Auch dass schon ihr Großvater Gunnar 1923 für ein halbes Jahr dort einsitzt, wissen die beiden lange nicht. Und so erfahren wir zeitgleich mit den beiden Mädchen nach und nach, was damals passierte und warum Alea für so lange Zeit auf Hahnöversand bleiben musste.

Schweigen – das zeigt sich immer wieder – zerstört Familien und beeinflusst nachfolgende Generationen und ihre Beziehungen untereinander nachhaltig. Letztlich ist es auch eine zarte Coming-of-Age Geschichte, die uns Rebekka Frank erzählt.

Ein rundum gelungenes Buch und eine absolute Leseempfehlung.

Eure begeisterte Tanja