„Shangri-La“ von James Hilton

Das Buch in einem Satz: Konsul Conway und drei weitere Passagiere bruchlanden im Himalaya und werden mysteriöserweise schon von Mönchen erwartet.

Lesenswert, weil es schon Indiana Jones-Vibes hat (aber nur die guten bis Teil 3 der Filme!)

Für alle, die gern moralische Fragen wälzen und ein wenig Abenteuerlust verspüren.

Denke ich an die Indiana Jones-Filme mit Harrison Ford, kommt mir zuerst folgender Satz in den Kopf: „Seine Wahl, war schlecht“… und später dann: „Seine Wahl, war weise“. Genau darum geht es in diesem Roman. Für alle, die damit noch nicht so viel anfangen können, sei erzählt, dass es in diesem Buch um ein Gespräch zweier Männer geht, von denen einer über den charismatischen Conway spricht, den sie beide kannten und der irgendwann verschwand.

Der eine, Rutherford mit Namen, hat eine Theorie: Damals sind Konsul Conway (in meinem Kopf Indiana Jones) mit seinem Vize, einem Amerikaner und einer Missionarin im Flugzeug  im Himalaya-Gebirge abgestürzt. Im Gegensatz zum Piloten haben sie überlebt und finden sich in einem Kloster wieder, wo man augenscheinlich weder überrascht ist, dass sie dort sind, noch wirklich bemüht ist, ihnen zu helfen, wieder in die Zivilisation zurückzukehren. Aber was genau ist es, dass die Mönche, unter anderem der Oberlama, von ihnen wollen?

Leider muss ich hier die Inhaltsangabe abbrechen, denn es geht auch im Roman nur andeutungsweise voran: Geheimnisse werden angesprochen ohne sie auszusprechen, Erwartungen werden angetragen ohne zu fordern. Wenn man sich darauf einlässt, die friedliche Umgebung und den ruhigen Schreibstil auf sich wirken lässt, dann geschieht hier nahezu unvorstellbares.

Ich gestehe, ich bin mit meiner Erwartung zunächst falsch abgebogen und war dann aber ob des Dilemmas, das sich unseren Held:innen offenbart, auch froh, dass ich nicht an ihrer Stelle bin. Rätselhaft und geheimnisvoll und nach Harmonie suchend ist die Stimmung im Buch und ich habe es sehr genossen.

Übrigens ist das kein ganz neues Buch, denn es erschien bereits 1933. Und der Autor ist in Hollywood bekannt für seinen mehrfach verfilmten Roman „Leb wohl, Mister Chips“.

Eure Anja