„Schwindel“ – Hengameh Yaghoobifarah

Das Buch in einem Satz: Eine junge Frau findet sich gemeinsam mit ihren drei Liebhaber:innen ausgesperrt auf dem Dach ihres Wohnhauses wider.

Lesenswert, weil Hengameh schonungslos ehrlich schreibt und dabei vielseitigen queeren Identitäten eine Bühne gibt.

Für alle, die gerne queere Literatur lesen und für Fans von Büchern mit vielschichtigen, realistischen und ganz und gar nicht perfekten Charakteren.

Es ist Freitagabend im 15. Stock eines Hochhauses. Ava befindet sich mitten in ihrem Date mit Robin, als es plötzlich an ihrer Tür klingelt. Davor steht Delia, eine ihrer Affären, die ihr Handy in Avas Wohnung vergessen hatte. Kurz darauf steht auch Silvia im Türrahmen und will wissen, warum Ava sie geghostet hat. Überfordert flüchtet Ava auf das Dach ihres Hochhauses, die anderen drei laufen ihr aufgebracht hinterher.

In der Aufregung denkt nur leider niemand an einen Schlüssel oder ein Handy und so wird aus einem heißen Date eine unangenehme Mission zu viert, die sich deutlich langwieriger gestaltet als erwartet. Dadurch bleibt den Beteiligten kaum eine Wahl als sich gegenseitig mit all den unangenehmen Vorwürfen zu konfrontieren, die seit der Begegnung an der Wohnungstür im Raum stehen und auf unterschiedlichste Weise um Avas Aufmerksamkeit zu kämpfen.

Mit Tiefe, Humor und schonungsloser Ehrlichkeit erzählt Hengameh Yaghoobifarah über die unterschiedlichen Facetten queeren Begehrens und der eigenen Identität. Besonders für queere Menschen eine klare Leseempfehlung.

Eure Karo

Trigger Warnung: Häusliche Gewalt, Queerphobie, Thematisierung von AIDS, Expliziter Sexueller Content, Misogynie, Drogenmissbrauch