„Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ von Hisashi Kashiwai

Das Buch in einem Satz: Ein Restaurant in Kyoto hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gerichte aus alten Erinnerungen ihrer Gäste wiederzufinden und nachzukochen.

Lesenswert, weil man Einblicke in die japanische (Ess-) Kultur bekommt und ganz nebenbei Inspiration für das nächste Abendessen sammeln kann.

Für alle, die ein ruhiges, gemütliches Buch suchen, dass man gut zwischendurch lesen kann, ohne sich großartig reindenken zu müssen.

Der ehemalige Polizist Nagare und seine Tochter Koishi betreiben ein kleines Restaurant in Kyoto, Japan. Es ist gut versteckt, ohne Schild oder Karte an der Tür, und als Werbung dient lediglich eine kurze kryptische Anzeige in einer Gourmetzeitschrift – ohne Adresse. Doch Nagare ist sich sicher, die Menschen, die sein Restaurant wirklich finden wollen, werden es auch finden. Und er behält Recht.

Neben täglich wechselnden traditionellen Speisen der japanischen Küche bieten sie ihren Gästen nämlich einen besonderen Service an: Sie suchen und kochen Gerichte nach, die ihre Gäste schon einmal gegessen haben und unbedingt wieder essen möchten, deren Rezept sie aber nicht mehr kennen oder nie kannten.
So ermöglichen sie beispielsweise einem Witwer das Lieblingsgericht seiner Frau noch einmal zu schmecken oder erwecken bei einem jungen Geschäftsmann und einer Studentin alte Kindheitserinnerungen.

„Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ gleicht eher einer Sammlung an Kurzgeschichten mit dem gleichen Grundthema. Es bietet eine gemütliche Wohlfühlstimmung und eignet sich hervorragend, wenn man nach einem Buch für zwischendurch als „palate-cleanser“ sucht oder die Zeit bzw. Kapazität zum Lesen aktuell knapp ist.

Aber Achtung: Beim Lesen dieses Buches ist ein zunehmender Appetit auf japanisches Essen nicht auszuschließen. 😉

Eure Karo