
Alle, Belletristik · 8. März 2025 „Die Mädchen ohne Namen“ – Serena Burdick
Das Buch in einem Satz: Am falschen Ort gesucht und nun selbst gefangen – so ergeht es Effie, die ihre Schwester in einem Heim für gefallene Mädchen finden will.
Lesenswert, weil die Geschichte sehr spannend aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird.
Für alle, die gerne mitfiebern und es lieben, in eine Geschichte abzutauchen.
Man kennt diese skandalösen Arbeitshäuser, die es um 1800 in Irland gab und die eben nicht so barmherzig waren, wie sie dargestellt wurden. Diese Art Heime gab es u.a. auch in den USA und hier setzt die Handlung in New York 1910 ein. Es gibt die beiden privilegierten Schwestern Luella und Effie, die einem vorbestimmten moralischen Pfad hin in die Ehe mit einem zukünftigen Ehemann folgen sollen. Aber Luella, die Ältere der beiden Schwestern, verschwindet ganz plötzlich.
Effie, die jüngere Schwester, sucht Luella in einem Heim für gefallene Mädchen, von dem ihr Vater drohte, Luella wegen Ungehorsam hinzubringen. Doch Luella ist nicht dort. Aber Effie, die sich offiziell hat aufnehmen lassen, ist nun selbst dort gefangen. Unter schlimmstmöglichen Umständen schafft sie es, ihre eigene Stärke zu finden.
Von Anfang an war ich gepackt von der Geschichte, denn erzählt wird sie nur von den Frauen, die alle natürlich verschiedene Sichtweisen haben. Die Mutter, die noch in alten Verhaltensmustern gefangen ist, die aufmüpfige Schwester, die endlich ein selbstbestimmtes Leben führen möchte, die Freundin, die eigene Ziele verfolgt. Sprich, es treffen Alt und Jung, Reich und Arm und Moral und Frivolität aufeinander und man erfährt so viel über das Leben von Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine packende Geschichte, bei der man ordentlich mitfiebern kann – bis ganz zum Schluss!
Viel Spaß beim Lesen!
Eure Anja
Übersetzt von:Helga Köller
Umfang:496
Preis:24,99 €
ISBN:978-3-986-7611-03
Verlag:S. FISCHER
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