„Issa“ von Mirrianne Mahn

Das Buch in einem Satz: Ein geschichtlicher Roman über fünf Generationen starker Frauen und der schwierigen Verbindung zwischen Kamerun und Deutschland.

Lesenswert, weil die Autorin mit Spannung die Geschichte Kameruns in einen empowernden Familienepos einbindet.

Für alle, die mithilfe von Büchern gerne in die Vergangenheit oder andere Kulturen und Länder eintauchen möchten.

Issa ist schwanger. Ihr deutscher Freund ist begeistert und will sie direkt heiraten. Ihr Papa will, dass sie abtreibt, weil er noch zu jung ist, um Opa zu werden, und ihre Mama ist nach einem Traum, in dem ihre Tochter bei der Geburt starb, der Meinung, dieses Schicksal wäre nur zu verhindern, wenn die schwangere Issa nach Kamerun fliegt, um dort mit ihrer Oma und Uroma verschiedene Rituale durchzuführen.
Und so sitzt die junge Frau, mit Morgenübelkeit kämpfend, im Flieger nach Kamerun, wo sie das erste Mal seit ihrer Kindheit wieder auf ihre Familie treffen wird. Doch so einfach ist das gar nicht, wenn man in Frankfurt als zu schwarz und in Kamerun als zu Deutsch angesehen wird – sogar von den eigenen Verwandten.

So wird der Besuch für Issa nicht nur zu einer rituellen Reise durch ihr Heimatland, sondern auch zu einer Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Familiengeschichte und der Tatsache, dass Traumata durchaus vererbbar sind. Dabei wird Issas Sichtweise immer wieder von Rückblicken auf die Generationen von Frauen vor ihr unterbrochen, angefangen mit ihrer Ururgroßmutter, die bereits in jungen Jahren unangenehme Bekanntschaft mit den Deutschen machen musste.

Die wechselnden Blickwinkel und Zeitsprünge bringen Spannung und Tiefe in die Geschichte und gewähren einen Blick auf die Vergangenheit Kameruns und wie diese mit der Deutschlands verbunden ist. Ein ergreifender, schwerer, aber auch schöner Familienroman.

Eure Karo

Trigger Warnung: Sexuelle Gewalt, häusliche Gewalt, Kindstod, Rassismus, Krieg