„Die Intuitionistin“ von Colson Whitehead

Das Buch in einem Satz: Ein Fahrstuhl stürzt ab und die intuitive Fahrstuhlinspektorin Lila wird verdächtigt daran Schuld zu sein, sodass sie selbst anfängt zu ermittelt, um ihre Unschuld zu beweisen.

Lesenswert, weil hier die Geschichte des Fahrstuhls in einen spannenden Roman mit doppeltem Boden eingebaut wird.

Für alle, die Wert auf eine tolle Sprache legen und bisher nur wissen, dass Aufzüge auf und ab fahren 😉

Lieblingszitat: „Ampeln sind die Essenz des Beamtentums.“ (S. 84)

Dies ist ein Roman, den man absolut genießen kann. Sprachlich ist das ganz großes Tennis, denn ich hätte das halbe Buch abschreiben oder zumindest unterstreichen können. Aber worum geht es?
Ein Fahrstuhl stürzt ungebremst ab. Für die letzte Inspektorin, Lila Watson, ein Ding der Unmöglichkeit, schließlich geht sie ihrer intuitiven Arbeit bei der Fahrstuhlinspektionsbehörde gewissenhaft nach. Diese Behörde ist allerdings gespalten in ein Lager der Intuitionisten und der der Empiriker, die jede Schraube einzeln checken, während die Intuitionisten den Aufzug erspüren. Für Lila steht fest, dass es sich um Sabotage handeln muss, weshalb sie selbst beginnt, Ermittlungen anzustellen.

Dabei erfahren wir als Leser:in sehr viel über die Geschichte des Fahrstuhls und den Werdegang von Lila, der ersten afroamerikanischen, weiblichen Fahrstuhlinspektorin, die dieser Gilde (mit Eid und allem drum und dran) angehört. Dabei werden Gegenwart und Lilas Vergangenheit grandios vermischt. Außerdem werden der Rassismus und die Diskriminierung, der sie Mitte des 20. Jahrhunderts ausgesetzt ist, geschildert und angeprangert. Es gibt tolle und überraschende Wendungen, sprachliche Spielereien und viele zwielichtige Figuren. Das war garantiert nicht mein letzter Roman von diesem eloquenten Autor!!!

Eure Anja